Was kostet ein Kind in Deutschland wirklich? Von der Erstausstattung bis zum Studium
Dieser Artikel zeigt die Kosten eines Kindes in Deutschland von Geburt bis zum Studium. Die Ausgaben steigen pro Lebensphase (Kita, Schule, Teenie) und summieren sich oft auf über 200.0

Die Nachricht, dass ein Baby unterwegs ist, ist wohl eine der aufregendsten im Leben! Plötzlich drehen sich alle Gedanken um das kleine Wunder: Wie wird es aussehen? Welchen Namen geben wir ihm? Und dann kommt oft die Frage, die vielen Eltern auch ein wenig Sorgen bereitet: Was kostet ein Kind eigentlich?
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Kinder nicht nur Liebe und Freude, sondern auch eine Menge Geld kosten. Von den ersten Windeln und dem Kinderwagen bis hin zum Taschengeld, Hobbys, Schulmaterial und schließlich dem Studium – die Ausgaben summieren sich über Jahre hinweg. Viele Eltern unterschätzen die langfristigen finanziellen Auswirkungen erheblich.
Wenn du dir einen realistischen Überblick über die Kosten eines Kindes in Deutschland verschaffen möchtest, bist du hier genau richtig. Dieser Artikel nimmt dich mit auf eine Reise durch die verschiedenen Lebensphasen deines Kindes und zeigt dir, welche Kosten auf dich zukommen können – von der Erstausstattung bis zum Erwachsenenalter. Ziel ist es, dir eine realistische Basis für deine Finanzplanung zu geben, damit du entspannt in die Zukunft blicken kannst.
Die ersten Jahre: Hohe Anschaffungskosten und laufende Ausgaben
Die Ankunft eines Babys bringt viele einmalige Anschaffungen mit sich, aber auch eine Reihe von laufenden Kosten, die sich im Kleinkindalter fortsetzen.
Die Erstausstattung: Einmalig, aber teuer
Bevor das Baby da ist, wollen viele Eltern perfekt vorbereitet sein. Und das schlägt sich im Geldbeutel nieder:
- Kinderzimmer: Bettchen, Wickelkommode, Schrank – hier können schnell 500 € bis 2.000 € zusammenkommen, je nach Anspruch und ob man neu oder gebraucht kauft.
- Kinderwagen & Autositz: Beides sind absolute Must-haves und nicht günstig. Ein guter Kinderwagen kostet oft 300 € bis 1.000 € oder mehr. Ein sicherer Autositz liegt bei 100 € bis 400 €.
- Kleidung & Erstausstattung: Strampler, Bodys, Decken, Fläschchen, Schnuller, Babywanne – rechne hier mit mindestens 300 € bis 800 €.
Spar-Tipp: Viele Dinge (Kinderwagen, Bettchen, Kleidung) lassen sich hervorragend gebraucht kaufen oder von Freunden und Familie übernehmen. Das spart Hunderte von Euros!
Laufende Kosten für Babys und Kleinkinder (0-6 Jahre)
Ist die Erstausstattung geschafft, geht es mit den monatlichen Ausgaben weiter:
- Windeln: Ein Dauerbrenner! Rechne mit ca. 40 € bis 60 € pro Monat, je nach Marke und Verbrauch.
- Babynahrung: Wenn du stillst, sind die Kosten geringer. Für Flaschennahrung können es 50 € bis 80 € im Monat sein. Später kommen Gläschen und Brei dazu.
- Kleidung: Babys wachsen schnell! Alle paar Monate muss neue Kleidung her. Hier solltest du 30 € bis 50 € pro Monat einplanen.
- Pflegeprodukte & Medikamente: Cremes, Öle, Fieberzäpfchen – rechne mit 10 € bis 20 € monatlich.
- Betreuung (Kita/Tagesmutter): Das ist oft der größte Posten. Die Kosten variieren stark je nach Bundesland, Stadt und Einkommen. In manchen Städten ist die Kita kostenfrei, in anderen können es leicht 200 € bis 500 € oder mehr pro Monat sein. Informiere dich hier frühzeitig bei deiner Kommune!
- Freizeit & Spielzeug: Auch hierfür sollten 20 € bis 40 € pro Monat einkalkuliert werden.
Das Statistische Bundesamt beziffert die monatlichen Konsumausgaben für ein Kind unter sechs Jahren im Schnitt auf etwa 500 bis 600 Euro (Stand der letzten Erhebungen). Bedenke, dass das nur der Durchschnitt ist und stark variieren kann.
Schule und Hobbys: Die Grundschulzeit (6-12 Jahre)
Mit dem Schuleintritt ändern sich die Kosten. Windeln gehören der Vergangenheit an, dafür kommen neue Ausgaben hinzu.
Schulkosten
- Materialien: Ranzen, Stifte, Hefte, Bücher (sofern nicht gestellt), Bastelmaterial. Rechne mit 100 € bis 200 € pro Schuljahr für Materialien.
- Klassenfahrten & Ausflüge: Hier können pro Jahr 50 € bis 200 € oder mehr anfallen.
- Nachhilfe: Falls nötig, können hier pro Stunde schnell 20 € bis 40 € und mehr fällig werden.
Freizeit & Hobbys
Viele Kinder beginnen in diesem Alter mit Sport, Musikunterricht oder anderen Kursen.
- Vereinsbeiträge: Für Sportvereine (Fußball, Schwimmen) ca. 10 € bis 30 € im Monat.
- Musikunterricht: Kann schnell 50 € bis 100 € oder mehr pro Monat kosten, plus Kosten für ein Instrument.
- Spielzeug & Taschengeld: Das Taschengeld wird langsam relevanter, und Wünsche nach teurerem Spielzeug steigen. Plane hier 50 € bis 80 € monatlich ein.
Das Statistische Bundesamt sieht die monatlichen Konsumausgaben für ein Kind im Alter von 6 bis 12 Jahren bei etwa 600 bis 700 Euro.
Teenagerzeit: Große Wünsche, große Kosten (12-18 Jahre)

Die Teenagerjahre sind oft die kostspieligsten. Markenkleidung, Elektronik, Ausgehen und Führerschein sind nur einige der Posten.
Kleidung & Styling
- Markenkleidung, angesagte Sneaker – hier können die Ausgaben für Kleidung schnell auf 50 € bis 100 € pro Monat steigen.
- Friseur, Kosmetik, Stylingprodukte.
Freizeit & Soziales
- Handy & Internet: Ein Smartphone und ein Vertrag sind für viele Teenager ein Muss (20 € bis 40 € monatlich).
- Ausgehen & Hobbys: Kino, Konzerte, Treffen mit Freunden, aber auch teurere Hobbys. Rechne hier mit 80 € bis 150 € Taschengeld im Monat.
- Führerschein: Ein einmaliger Posten, der es aber in sich hat. Rechne mit 2.000 € bis 3.000 € für den Führerschein Klasse B.
Bildung (weiterführende Schule)
- Nachhilfe: In der Oberstufe kann der Bedarf an Nachhilfe noch steigen.
- Laptops/Tablets: Oft für die Schule oder das Lernen zu Hause nötig.
- Klassenfahrten: Können teurer werden, z.B. Abschlussfahrten.
Das Statistische Bundesamt schätzt die monatlichen Konsumausgaben für ein Kind ab 12 Jahren auf durchschnittlich 700 bis 850 Euro.
Der Blick in die Zukunft: Ausbildung und Studium (ab 18 Jahren)
Auch wenn dein Kind volljährig ist, enden die finanziellen Verpflichtungen oft nicht sofort. Viele Eltern unterstützen ihre Kinder auch während der Ausbildung oder des Studiums.
Studium
- Wohnkosten: Wenn das Kind auszieht, können Miete, Nebenkosten, Strom und Internet schnell 400 € bis 700 € im Monat kosten (je nach Stadt und WG/Wohnung).
- Semesterbeiträge: Die fallen jedes Semester an (ca. 100 € bis 350 €), auch wenn in Deutschland keine Studiengebühren für Erststudien erhoben werden.
- Lebenshaltungskosten: Essen, Trinken, Kleidung, Freizeit. Rechne hier mit weiteren 300 € bis 500 € im Monat.
- Lehrmittel: Bücher, Skripte, Laptop.
Insgesamt können die monatlichen Kosten für ein studierendes Kind leicht bei 800 € bis 1.200 € oder mehr liegen.
Ausbildung
Bei einer dualen Ausbildung erhält das Kind oft eine Ausbildungsvergütung. Diese kann aber in den ersten Lehrjahren gering sein, sodass weiterhin Unterstützung nötig ist.
- Wohnkosten: Wie beim Studium, falls das Kind auszieht.
- Fahrtkosten: Zur Berufsschule oder zum Ausbildungsbetrieb.
- Lebenshaltungskosten: Ergänzend zur Ausbildungsvergütung.
Gesamtkosten über die Jahre: Eine Schätzung
Wenn man alle Phasen zusammenrechnet, kommt man auf beeindruckende Summen. Das Statistische Bundesamt berechnet, dass ein Kind bis zum 18. Lebensjahr im Durchschnitt rund 150.000 Euro kostet.
Rechnet man noch eine durchschnittliche Studienzeit von 5 Jahren hinzu (mit 800 € monatlicher Unterstützung), kommen weitere 48.000 € hinzu. Das bedeutet, ein Kind kann bis zum Abschluss des Studiums leicht über 200.000 Euro kosten!
Diese Zahlen können auf den ersten Blick erschrecken, aber sie sind als Orientierung gedacht. Es gibt viele Wege, Kosten zu sparen und Unterstützung zu erhalten (Kindergeld, Elterngeld, Kinderzuschlag, BAföG etc.).
Planen und genießen – so geht Familienfinanzierung
Die Kosten für ein Kind in Deutschland sind über seine gesamte Entwicklung hinweg beträchtlich. Von den ersten Babyjahren über die Schulzeit bis hin zur Ausbildung oder dem Studium summieren sich die Ausgaben zu einer beeindruckenden Summe.
Doch lass dich von diesen Zahlen nicht entmutigen! Wichtig ist, sich dieser finanziellen Realität bewusst zu sein und proaktiv zu planen. Nutze staatliche Hilfen, überlege, wo du sparen kannst (z.B. Gebrauchtkäufe), und sprich offen mit deinem Partner über die Finanzen.
Am Ende sind es die Liebe, die Zeit und die Erfahrungen, die du deinem Kind gibst, die wirklich unbezahlbar sind. Eine solide Finanzplanung sorgt aber dafür, dass du diese Zeit auch entspannt und ohne unnötige Sorgen genießen kannst. Eure Kinder sind jeden Cent wert!


